elypso Marathon – Krönung des Laufsports in Deggendorf
elypso
elypso Erlebnisbad in Deggendorf
Das elypso Erlebnisbad (früher Ganzjahresbad) in Deggendorf, ist der Hotspot im Landkreis für alle die dem gestressten Alltag für ein paar Stunden entfliehen wollen. Egal ob Singles, Paare oder ganze Familien, alle finden im elypso ihre verdiente Entspannung. Ob in der Badewelt, der Saunalandschaft – die aktuell gerade erweitert wird – oder auch im Freibad mit seinem weitläufigen Außenbereich für den Sommer, die Auswahl an Attraktionen in und um das Bad herum ist riesig. Das elypso-Erlebnisbad bietet alles, von Aquakursen bis hin zur Event-Sauna, was Besucher auch weit über den Landkreis Deggendorf hinaus anziehen. Vor allem in der Urlaubs- und Ferienzeit hat das elypso kaum genug Parkplätze um dem Andrang gerecht zu werden. Zum Glück sind die vielfältigen Angebote über das ganze Jahr verteilt und viele davon wöchentlich oder monatlich wiederkehrend, so dass sich nicht alle Fans an einem Tag dort treffen müssen – ansonsten müsse man sie wohl stapeln. Wer weder in Bade- noch Saunastimmung ist, wer das Rutschenparadies nicht testen noch eine Massageanwendungen genießen möchte, für den bleibt immer noch das umfangreiche gastronomische Angebot als Grund für einen Besuch. Dieses findet man im Panoramacafé in der Badewelt, dem Restaurant der Badewelt, in der Saunavitalbar, wie auch saisonabhängig, im Freibadcafé und am Kiosk. Doch auch im Eingangsbereich kann man von Kaffee über Salat bis zum Schnitzel oder der Currywurst alles genießen was das Herz begehrt, ohne Eintritt zahlen zu müssen! 😉 In diesem Sinne, kann es aus vielen Gründen heißen, auf in den Ortsteil Natternberg, auf ins elypso Erlebnisbad nach Deggendorf!
elypso-Anfänge
Die Anfänge des Bades waren bei weitem weniger rosig und von Erfolg gekrönt, als man das aus heutiger Sicht meinen möchte. Davon abgesehen, dass die wenigsten Deggendorfer das Bad überhaupt befürworteten, wurde es mehr als kritisch beäugt, dass man sich offenbar seitens der Stadt und den Stadtwerken nicht dazu im Stande sah, das bestehende Hallenbad sowie auch das Freibad, beide mitten in Deggendorf gelegen, zu renovieren. Optimal gelegen, waren diese bestehenden Örtlichkeiten auf den einfachsten Wegen zu erreichen, egal ob von Senioren oder den Schülern der angrenzenden Schulen. Das Robert-Koch-Gymnasium zum Beispiel, grenzte damals direkt an das alte Freibad an. Der logistische Badetraum eines jeden Deggendorfers, musste hier anderen Interessen weichen. Welche anderen politischen und wirtschaftlichen Details hier durch die Presse und durch ganz Deggendorf liefen, dürfte den meisten Interessieren noch halbwegs im Gedächtnis geblieben sein – Fernsehserien wie „Der Bulle von Tölz“, sprechen selten über das ausgeprägte Talent von Drehbuchautoren sondern sind inhaltlich meist aus dem wahren Leben gegriffen. 😉
So begann die Karriere des elypso eher träge und wurde von der hiesigen Bevölkerung richtiggehend boykottiert. Die meisten Nummernschilder die man auf dem Parkplatz direkt vor dem Bad lesen konnte, waren zumeist „ausländischer Natur“, kamen also nicht aus dem Landkreis. Auf Grund der längeren Anfahrtswege vom Stadtzentrum aus, beschloss man einen zusätzlichen Bus einzusetzen, der die Leute aus Deggendorf nach Natternberg, direkt vors elypso chauffieren sollte. Der Bus wurde allerdings so gut wie gar nicht genutzt, weshalb er wegen seinen offensichtlichen Leerfahren auch unter dem Spaß-Namen „Black Pearl“ – dem Geisterschiff aus den „Fluch der Karibik“-Filmen mit Johnny Depp – in die Geschichte einging.
Idee des elypso-Marathons entsteht
In dieser Zeit, also um 2004, entstand auch seitens eller-design Werbeagentur, bzw. durch Stefan Eller selbst, die Idee einen eigenen Marathon für Deggendorf ins Leben zu rufen. Selbst begeisterter Läufer, interessierte ihn die Organisation, Bewerbung und Durchführung einer solchen Großveranstaltung trotzdem und bis heute mehr, als die eigene, wettkampforientierte Teilnahme. Die Faszination entstand damals nach Begleitung einer Freundin zu mehreren ähnlichen Veranstaltungen, allerdings nur als anfeuernder Zuschauer.
Da für einen der damals 137 amtlich genehmigten und offiziell registrierten Marathonveranstaltungen in Deutschland eine Vielzahl an Vorgaben zu erfüllen waren, allen voran eine sinnvolle Streckenführung, war schnell klar, dass die Stadt Deggendorf dafür zu klein sein würde. Die nötigen Umleitungsmaßnahmen wären auf Grund der auftretenden Behinderungen, nicht in Relation zur anfänglichen Größe der Veranstaltung gestanden. Somit wurde die dann offizielle Strecke in das Umland verlagert und mit dem elypso als idealen Start- und Zielpunkt, auf drei Stellen hinter dem Komma genau vermessen. Ein amtliches und höchst aufwändiges Vermessungsprotokoll zeugt bis heute davon.
Streckenverlauf elypso-Marathon (rot = 21km x 2)
Zusammen mit seinem Nachbar, Daniel Leidl sowie seiner Läuferkollegin Petra Hochleitner, machte Eller sich Gedanken über alle nötigen Details. Bereits zu Beginn drohte die Idee an der „Kleinigkeit“ einer Vereinsgründung zu scheitern. Dies ist eine reguläre Verbandsvorgabe, die auch auf Grund von versicherungstechnischen Fragen von Relevanz war. Aus zeitlichen Gründen und auch auf Grund fehlender Gründungsmitglieder, wäre dies allerdings nicht mehr möglich gewesen, zumindest nicht bis zum geplanten Start der ersten Veranstaltung. Hartnäckig und mit viel Überzeugungskraft sowie der Lösung der Versicherungsfrage, konnte der Verband aber tatsächlich noch rechtzeitig überzeugt werden, so dass ein „Privatmann“ ohne Vereinshintergrund einen eigenen, amtlich genehmigten Marathon veranstalten konnte! Die Vereinsgründung wurde in den darauffolgenden Monaten nachgeholt. In diesem Sinne, eine Premiere und allein diese Nachricht, war damals ein voller Erfolg.
Quelle: marathon4u
Marketing und Werbung für den elypso Marathon
Da Facebook leider erst im Februar 2004, also im selben Jahr wie die elypso-Marathon-Idee, gegründet wurde, waren die Werbe- und Marketingmaßnamen für den elypso-Laufevent, damals leider noch auf die klassischen Medien begrenzt und wenig viral. Selbiges galt leider auch für das Budget. Zu diesem Thema wurden nun fleißig die Klinken geputzt um Sponsoren für den elypso-Marathon zu finden.
Es konnten neben dem elypso und der damaligen Betreibergesellschaft GMF, auch die Sparkasse Deggendorf und viele andere Unterstützer gewonnen werden, die neben der sportlichen Herausforderung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auch die Werbewirksamkeit verstanden. Immerhin schaffte es das Team von eller-design über die 5 Jahre der Veranstaltung, in viele hochkarätige Laufzeitschriften und wurde stets mit sehr viel Lob bedacht. Zum damaligen Zeitpunkt, war die Veranstaltung eine der sehr wenigen positiven Dinge, die über das Bad zu lesen waren, neben zu hohen Kosten und zu niedrigen Besucherzahlen.
Oberbürgermeisterin Anna Eder & Stefan Eller bei der ersten Pressekonferenz für den geplanten elypso-Marathon
Stefan Eller und seine treuen Mitstreiter setzten alles daran, den Lauf nach besten Kräften zu bewerben. Neben dem Besuch diverser großer Marathonveranstaltungen in Deutschland und Österreich, auf denen natürlich fleißig zehntausende von Flyern verteilt wurden, wurde die Werbetrommel auf allen Ebenen gerührt, eine eigene Website etabliert und natürlich auch die Presse um Unterstützung gebeten. Die Presseunterstützung der PNP, des Straubinger Tagblattes und des Wochenblattes, waren dabei stets großzügig und positiv. Die Freude darüber, dass diese Tatsachen auch nicht erfunden werden mussten, war jedes Jahr aufs neue groß! Freunde und Unterstützer der ersten Stunde waren u.a. auch das Team um Günther Pauli (Sport-Pauli) aus Deggendorf bzw. Passau. Günther Pauli versorgte das Orga-Team stets mit nötigen Kontakten, seinem reichen Erfahrungsschatz und guten Preisen für Powerriegel, Gel und Iso-Getränke! 😉
Für die Logistik des Laufs inkl. des vor dem schnellsten Läufer herfahrenden Safetycars, konnten immer wieder Autohäuser wie die AVP-Gruppe Plattling, Mercedes Eiberweiser oder AVM Meier aus Deggendorf gewonnen werden, von denen man umfassend mit PKWs, Transportern und so manchem heißen Schlitten ausgestattet wurde. Der 4. elypso-Marathon konnte beispielsweise mit einem Fuhrparkwert von rund 600.000 Euro aufzuwarten. Hier blitzte auch so mancher Porsche in den Reihen – sehr zur Freude von so manchem Helfer.
Es gab bei dem Lauf viele amüsante und berichtenswerte Highlights, hinter den Kulissen, wie auch ganz prominente. Eine der absoluten Besonderheiten war der Besuch des sogenannten Eco-Marathonläufers Hajime Nishi, der seines Zeichens langsamste Marathonläufer der Welt. Sein ausgewiesenes Ziel: bis ins Jahr 2048, also bis zu seinem 100. Geburtstag, möchte er 1000 Marathons in 250 Ländern gelaufen sein. Dabei geht es ihm immer darum, als letzter durchs Ziel zu laufen, denn dabei zu sein, ist mehr als nur eine Phrase für den Ecomarathoner.
Im Laufe der Zeit wurde auch die Speedskater- und Handbikerszene auf den elypso-Marathon aufmerksam. Dadurch, dass jährlich die Disziplinen etwas variiert wurden, natürlich abgesehen von der 21 und 42km Strecke, waren ab dem 3 Jahr auch die Speedskater, wohl gemerkt auf Ebene der Leistungsträger, mit am Start. Federführend hierbei war insbesondere Spitzensportler und ehemaliger Oberstleutnant beim Bundesgrenzschutz, Heinz Burkhart, welcher Stefan Eller bis heute freundschaftlich verbunden ist. Zusammen erreichte man neben der Findung einer idealen Skaterstrecke, sogar die Neuteerung eines Streckenabschnittes, der ohne diese Maßnahme zu gefährlich für die Überfahrt mit Speedskates gewesen wäre. Wie gesagt, mit vollem Einsatz, tat man alles nur Denkbare für den Erfolg der Veranstaltung und das glückliche Grinsen der Teilnehmer.
Speedskater beim elypso-Marathon in Deggendorf – Fotos: Verband
Die Qualität der Veranstaltung spiegelte sich auch für alle Beteiligten darin wieder, dass sich Marken wie die Reebok-Trophy dafür interessierten, den Lauf zu unterstützen.
Auch Erdinger-Weissbier als bekannter Sponsor von wesentlich größeren und weltweit bekannten Sportveranstaltungen, war regelmäßig vor Ort. Hier möchten wir natürlich auch die hiesigen Brauereien wie Arcobräu und Irlbacher nicht vergessen, die ebenso Ihre dankenswerte Unterstützung lieferten!
Freunde und Helfer
Ohne Familie, Freunde und Helfer aller Art, wäre eine solche Veranstaltung, vor allem dann wenn man kein Verein ist, nicht möglich. Am Veranstaltungstag selbst, waren insgesamt knapp über 200 Leute mit der Durchführung und Sicherung des Laufes beschäftigt. Die freiwillige Feuerwehr Deggendorf, wie auch der Inlinehockey Verein Deggendorf Pflanz e.V., waren tatkräftige Helfer und erleichterten den Veranstaltern auch die Kostenseite durch entsprechende Gegenwertvereinbarungen und sehr kleine Kostenrechnungen. An dieser Stelle natürlich nicht zu vergessen, waren auch die Damen und Herren der Polizei stets zu Diensten, um die Teilnehmer, soweit als möglich, vom Verkehr fern zu halten und umgekehrt. 😉
Der Hauptteil der Arbeit wurde jedoch von Ellers Freunden und Familie in den Tagen vor dem jeweiligen Veranstaltungstag sowie in der Nacht auf den Start hin geleistet. Die Startnummern mussten geordnet, die letzten Anmeldungen in die Starterliste aufgenommen und zugeordnet werden.
Der Abend und die Nacht vor dem Lauf hatte es dann in sich. Das eintreffende Team der Zeitnahmefirma musste in Empfang genommen, mit der Örtlichkeit vertraut gemacht und dann zum Hotel geleitet werden. In einer Doppelgarage wurden Kistenweise Obst geschnitten, während ein anderer Teil des Teams auf der 42km langen Strecke unterwegs war, um diese mit Kilometerschildern zu markieren. Auch die laut Protokoll des BLLV vorgeschriebenen Absperrungen und der Aufbau der zahlreichen Versorgungsstände, wurden die Nacht über bis in den frühen Morgen hinein erledigt.
Ebenso musste der Start- und Zielbereich für den Lauf präpariert werden. Sponsorenbanner wurden aufgehängt, Zelte aufgebaut, zusätzliche Toilettenwägen platziert und ein 20 Meter langer und 3,5 Meter breiter roter Teppich wurde unter dem Zieleinlaufgerüst verlegt – freundlicherweise gesponsert vom TTL, dem Tapen- und Teppichland. Das machte sich nicht nur optisch gut, auch das automatische Zeitnahme-System war darunter versteckt.
Leistungen für die Teilnehmer
Nicht nur für die erfolgreichsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des elypso-Marathons, hatte eller-design Werbeagentur ein umfangreiches Paket an Leistungen und Preisen geschnürt. Neben der obligatorischen Pasta-Party am Vorabend des Laufs, waren auch ein Finisher T-Shirt für jeden Teilnehmer, Medaillen, Pokale, und sogar Trostpreise für alle Altersgruppen vorrätig. Unmengen an Essbarem waren zudem eine Selbstverständlichkeit für die Versorgung nach dem Zieleinlauf.
Der Höhepunkt jedoch war stets der im Startpreis inkludierte Besuch der Bade- und Saunalandschaft des elypso Erlebnisbades. Dies war eine willkommene Erholung für die geschundenen Muskeln der TeilnehmerInnen. Als würde das nicht reichen, war auch ein extra Physiotherapie-Zelt vorhanden, in welchem man sich im Falle von Zerrungen oder ähnlichen Problemen behandeln lassen konnte. Auch für die schweren Fälle war gesorgt, hier sorgte der Maleser Hilfsdienst für die nötige Sicherheit. Das gesamte Leistungspaket konnte durchaus mit den großen Veranstaltungen der Branche konkurrieren.
Ende des elypso-Marathons
Leider währt nichts auf diese Welt ewig, dies galt leider auch für den elypso-Marathon. Nach dem erfolgreichen Abschluss der 5. Veranstaltung, musste der Lauf diversen Interessen Dritter weichen, wie auch den Baumaßnahmen der damals anstehenden Deggendorfer Landesgartenschau, die die Streckenführung des Laufs negativ beeinflussten. Eine Weiterführung des Laufs und somit ein fortwährender Kampf gegen Windmühlen und hohe Kosten, war für Eller ausgeschlossen. Dass die Idee für das elypso sowie Stadt und Landkreis dennoch nie besser hätte sein können, zeigt die Tatsache, dass die heutigen Veranstaltungen des Laufverein Deggendorf unter der damaligen Marke „firmieren“. Offizieller Marathon-Standort, ist Deggendorf seit 2008 jedoch nicht mehr.
Nichts desto trotz, ist der elypso-Marathon ein Musterbeispiel dafür, was man mit guter Planung und maximaler Einsatzbereitschaft erreichen kann. Viele Leute konnten durch die Idee begeistert und motiviert werden, sei es als Helfer oder als Teilnehmer. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen dazu aus ganz Deutschland, aus Teilen Italiens, Österreichs, der Schweiz, Englands und sogar Japans. Diese große Wertschätzung in der Szene, auch seitens partnerschaftlich verbundener Veranstalter, war eine gigantische Erfahrung, praktisch wie auch emotional und erfüllt von reinstem Sportsgeist.
Der Erfahrungsschatz, die gewonnenen Erkenntnisse und Kontakte sind bis heute ein wichtiger Teil der Arbeit von eller-design Werbeagentur, bei der Einschätzung, Planung, Organisation und Durchführung jeder Art von Veranstaltung.