Grundregeln bei der Aktivität auf Social-Media-Kanälen
Das Thema „Social-Media“ hat jeden von uns schon in irgendeiner Form, direkt oder indirekt tangiert. Allein schon die allgemeine Medienpräsenz sorgt dafür, dass auch dem härtesten Medien-Asketen Namen wie Facebook, Instagram, Wahtsapp oder Pinterest zwangsläufig ein Begriff sein müssen.
Nun ist man als Unternehmerin oder Unternehmer kaum noch dazu in der Lage, seine womöglich asketischen Vorlieben beim Thema Social-Media, entsprechend in die tägliche Geschäftswelt zu spiegeln. Hier sorgt allein die Frage, „brauchen wir das oder brauchen wir das nicht?“, für die entsprechend richtungsweisenden Entscheidungen.
Doch zu dieser Frage, die bereits die erkannte Notwendigkeit von Social-Media als Vertriebskanal beinhaltet, kann man nur kommen, wenn man sich intensiv mit dem Thema befasst. Tut man das, wird man feststellen, dass große Teile der heranwachsenden Zielgruppen dort verortet sind. Rund 85% aller Frauen und Männer im Alter zwischen 15 und 35 nutzen Social-Media-Kanäle fast täglich.
Abhängig vom individuellen Geschäftsmodell, den Waren und Dienstleistungen die Sie im Angebot haben, ist es ein wesentlicher Schritt sich zu überlegen ob, wie und zu welcher Zeit Sie die eigene Zielgruppe auf den identifizierten Social-Media-Kanälen ansprechen. Dem voran geht wiederum ein klares Verständnis wie Social-Media-Kanäle funktionieren, welchen Regeln sie folgen, in welcher Welt man sich damit bewegt und wie das avisierte Ziel lautet, das man mit den Social-Media-Aktivitäten erreichen möchte.
Grundverständnis für Social-Media
Ein häufiger Irrtum ist der Glaube, man könne bzw. man müsse Social-Media bzw. Social-Media-Kanäle abgekoppelt von der eigenen Unternehmenswebsite betrachten. Grund dieser Annahme ist hier sicherlich der ein oder andere YouTuber, Vlogger oder ein Influencer mit hoher Reichweite den man im Hinterkopf hat, ohne aber genau zu wissen was hinter der Kamera tatsächlich passiert.
Fakt ist, auch wenn beispielsweise der Influencer mit seiner Reichweite auf Insta gutes Geld verdient, er arbeitet dennoch nicht auf seiner eigenen Plattform, sondern auf der eines fremden Anbieters. Sein Vertrauen in Mark Zuckerberg könnte man an dieser Stelle als grenzenlos bezeichnen.
Durch seine Aktivitäten verschafft der Influencer Instagram mehr und regelmäßige User, die seine und auch andere Inhalte konsumieren. Für diese Tätigkeit wird der Influencer von Instagram durch Einnahmen aus Werbung belohnt. Gesetzt den Fall, Instagram beschließt von heute auf morgen eine Anpassung des eigenen Algorithmus zu Ungunsten des Influencers – z.B. durch die fiktive Vorgabe, er müsse am Tag mindestens zweimal etwas posten damit er noch alle User erreicht, dann ist er dieser Vorgabe ausgeliefert. Instagram könnte auch komplett dicht gemacht werden, womit auch der Kanal des Influencers tot wäre.
Die eigene Website als Ausgangspunkt
Daraus leitet sich eigentlich eine ganz logische Sache ab – es gilt neben Social-Media auch einen eigenen Kanal im Sinne einer Website zu pflegen. Diese Website läuft unter der eigenen Domain und Inhalte, egal ob Texte, Bilder oder Videos, bilden einen Teil des eigenen Firmenwertes und nutzen die Social-Media-Kanäle lediglich als Host (YouTube für Videos) oder als Verbreitungskanal.
Die Website ist somit immer Ausgangspunkt und Backup-Versicherung zu gleichen teilen.
Es gelten die Regeln der Google-Welt
Egal ob Website, Onlineshop oder Social-Media-Kanal, man muss sich klar machen, dass man immer nach den Regeln von Google spielen muss um den „heiligen Gral“ der Sichtbarkeit in den Suchergebnissen zu erreichen. Dies startet bei den richtigen Benennung einer Bilddatei und „endet“ beim SEO-konformen Umgang mit einem Video auf YouTube.
Social-Media ist also eines von vielen Google-Rankingsignalen, welche ich innerhalb einer individuellen Content-Marketing-Strategie bespielen muss, Ausgangspunkt jeder Aktivität dieser Art ist und bleibt jedoch die eigenen Website!
Ziele definieren
Die Zieldefinitionen Ihrer Aktivitäten auf den sozialen Medien sollten sich nach Ihren üblichen firmeninternen Maßstäben richten. Für gewöhnlich investiert man weder Zeit- noch Geldmittel etwa in Anlagen, wenn vorher nicht klar ist, wofür diese Anlagen in der Produktion eingesetzt werden sollen, wer sie bedient und in welchem Zeitraum man davon ausgehen kann, dass sich die Investition amortisiert bzw. rentiert.
Social-Media-Aktivitäten sollte man zu Beginn keines Falls als umsatzrelevanten Faktor einrechnen, schon allein auf Grund der oben genannten Tatsachen. Sehr wohl haben Sie allerdings ab einer gewissen Reichweite ihre Berechtigung wenn es um Imagepflege oder Recruiting geht. Die Imagepflege bezieht sich zumeist auf die lokale Bekanntheit vor Ort, als Teil des lokalen SEO. Viele Firmen entscheiden sich zudem schlicht dafür, weil es in der Branche zum guten Ton gehört und „es andere ja auch machen.“
Bis Social-Media als vertriebsrelevant eingestuft werden kann, abhängig von Ihrer Branche, wird immer eine geraume Zeit vergehen.
Ziele können mit steigender Reichweite sein: Dabeisein | Imagepflege | Einblicke ins Unternehmen | Recruiting | Vertrieb | Verkauf | Interaktion mit der Zielgruppe…
Social-Media-Strategie
Wie schon erwähnt, sollte die Social-Media-Strategie teil einer übergeordneten Content-Marketing-Strategie sein, ansonsten läuft man Gefahr, nach dem anfänglichen Enthusiasmus schnell an seine Frustrationsgrenzen getrieben zu werden. Der Aufbau von Reichweite wird Ihnen heute von Facebook weitaus weniger leicht gemacht, also das noch vor 2018 der Fall war. Was war passiert? Es erfolgte wieder einmal eine Algorithmus-Anpassung und Facebook forderte nun verstärkt dazu auf, bezahlte Anzeigen zu schalten und dies nicht nur um neue Follower zu erreichen, sondern um auch weiterhin die bereits mühsam aufgebaute Zielgruppe noch vollständig zu erreichen. Wie gesagt, verlassen Sie sich nicht auf fremde Anbieter.
Natürlich macht es Sinn, wie auch in allen anderen Lebensbereichen, die richtigen Themen in der richtigen Form zur richtigen Zeit zu platzieren und dies mit der entsprechenden Ausdauer. Diese Faktoren kann man analysieren und daraus die passenden Schritte wie Medienproduktion und Timing ableiten.
Social-Media funktioniert nach den Prinzipien von Voyeurismus und Exhibitionismus, gepaart mit der Ausdauer eines Leistungssportlers. Wer diesen Prinzipien nicht folgeleistet, wird als langweilig und nicht sehenswert wahrgenommen – Follower bleiben somit aus oder springen ab.
Transparenz und Authentizität
Zur Anfangszeit des Internets reichte es, eine Visitenkarte im Netz zu haben, also eine Website auf der der Name der Firma, eine kurze Leistungsbeschreibung und die Anschrift zu finden waren. Was sich letztlich hinter dem Namen und der Adresse tatsächlich verbarg, konnte nur festgestellt werden, wenn man die physische Adresse aufsuchte. In der Zwischenzeit hat sich viel getan und das Web geht über an prächtigen Auftritten zur Selbstdarstellung, egal ob im B2B oder B2C Bereich.
Viele Firmen nutzen das Internet heute mehr denn je als Bühne ihrer Selbstdarstellung und lassen der Fantasie dabei buchstäblich freien Lauf – manchmal auch etwas zu viel freien Lauf. Anders gesagt, man suggeriert der Außenwelt eine Größe und womöglich auch ein Leistungsportfolio, das es so in der Form gar nicht gibt oder im besten Fall über Partner abgedeckt wird. Mit Authentizität hat dies wenig zu tun.
Auch wenn es als Tipp einer Marketingagentur etwas ungewöhnlich zu sein scheint, aber bleiben Sie ehrlich, verkaufen Sie sich nicht unter Wert, aber auch nicht darüber. Die Kunden werden es Ihnen langfristig danken.
Selbiges gilt natürlich auch, wenn Sie die auf der Website generierten Inhalte auf den sozialen Medien teilen. Speziell innerhalb dieser Medien mit denen man direkt mit seinen Followern/Kunden interagieren kann, bietet sich die Möglichkeit, authentisch und transparent einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Ob man dann mit einem Facebook-Livestream einen Trip durch die Produktion geboten bekommt oder die Personalabteilung direkt mit einem Pool an Bewerberinnen und Bewerbern chattet und den künftigen Arbeitsplatz quasi live beleuchtet, ist dann nur noch eine Frage des Gesamtkonzeptes.
Kommunikation innerhalb von Social-Media
Die bidirektionale Kommunikationsmöglichkeit innerhalb sozialer Netzwerke ist einer der Hauptvorteile die Sie für Ihr Unternehmen nutzen sollten. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass bereits eine entsprechend aktive Social-Media-Präsenz vorhanden ist.
Zu kommunizieren bedeutet an diese Stelle allerdings nicht nur, dass die User nur auf Ihre Fragen antworten oder Aktionen reagieren dürfen, nein, es sollte auf Nachrichten, auf Kommentare, auf Likes, vor allem aber auf negative Kritik, stets in angemessener Form reagiert werden. Dabei wird dies nicht nur von Usern sondern auch von den Algorithmen entsprechend honoriert UND es ist zudem ein weiteres Google-Rankingsignal.
Kommunizieren Sie nicht nur im Rahmen des Reputationsmanagements, also dann wenn der Shitstorm schon an der Tür klopft, sondern bleiben Sie im ständigen Gespräch und im Austausch, quasi wie bei einer guten Beziehung. An dieser Stelle können auch die integrierten Chatfunktionen zur direkten Kommunikation dienen.
Praktische Kommunikationstools innerhalb sozialer Netzwerke sind Optionen wie die Markierung anderer Personen auf einem Bild oder an einem bestimmten Ort, das Teilen von Inhalten von Freunden oder Partnern sowie natürlich das Versehen von Texten mit den passenden #Hashtags, welche für die Auffindbarkeit innerhalb der plattformeigenen Suchfunktion dienen. #Hashtags verhalten sich dabei ähnlich wie Keywords bei Google, sie sollten vorher sauber recherchiert werden um dadurch vom richtigen Klientel, innerhalb der passenden Kategorien aufgefunden zu werden.
Auswertung der Statistik
Alle Social-Media-Kanäle bieten mittlerweile detaillierte Statistiken für jeden einzelnen Post. Diese Ergebnisse, die sogenannten „Insights“ gilt es natürlich auch in den fortlaufenden SEO-Prozess einzubeziehen. Die Analyse gibt Aufschluss darüber, was der Zielgruppe gefällt, was interessant ist und was nicht. Somit ist eine saubere Evaluation ein unverzichtbarer Teil jeder Social-Media-Strategie.
Die Social-Media-Statistiken zeigen, welche Reichweiten jeder einzelne Post erreicht hat, wie hoch dabei die Interaktionsrate war – also wie häufig Leute auf den geteilten Inhalt reagiert haben, in Form von Views (Ansichten), Likes, Kommentaren und auch wie oft der Beitrag geteilt wurde.
Hier gilt es zu evaluieren, die Strategie bei Bedarf anzupassen und teilweise schlicht auszuprobieren welche Inhalte ankommen und welche nicht. Geduld ist in diesem Prozess, neben dem Budget, vermutlich der wesentlichste Investitionsfaktor.
Social-Media-Marketing ist eine komplexe Angelegenheit und wir bemühen uns darum, es für Sie einfach, verständlich und anwendbar zu gestalten. Dazu beraten wir Sie gerne, individuell und kostenfrei. Sprechen Sie uns an.